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Sich täglich nahe sein, ohne alltäglich zu werden,
voneinander entfernt sein, ohne sich zu verlieren.
Einander Freiheit gewähren, ohne sich unsicher zu werden.........

Cyberlove

                             Eine Kopfgeburt - und doch ein unglaublich reales Gefühl

Zwischen den Zeilen geht die Unschuld verloren, leise, fast unbemerkt. Ein kaum wahrnehmbares Zwinkern, ein Emoticon, ein Wort, nur geringfügig neben seiner eigentlichen Bedeutung, berühren die Seele.
Verwirrt, irritiert, den eigenen eingeschränkten Sinnen nicht trauend, suche ich nach der Wahrheit. Ich kann nicht sehen, ob du lächelst, kann nicht in deinen Augen lesen, was du fühlst. Kann nicht am Tonfall deiner Stimme erkennen, ob du Ähnliches empfindest. Vielleicht habe ich mich getäuscht? Zwischen den Zeilen gelesen, was dort nicht steht?
Wir sind allein im Raum, plötzlich alle weg.....was wird geschehen? Smalltalk, schüchtern..........was machst du so? Wie alt bist du? Beschnuppern, betasten, mit Worten umeinander kreisen.........also nichts, war doch klar.
Und dann wieder Du..............ein Mail, unverbindlich-unverfänglicher Morgengruß, wie viele erhalten ihn von Dir? Ist er von Bedeutung? Irgendwo in den Tiefen des Web bist du vorhanden, nur einen Mausklick entfernt und doch so weit weg.
Wenn Dein Name erscheint, von dem ich weiß, dass sich hinter ihm eine andere Identität verbirgt, macht mein Herz ganz plötzlich einen keinen Sprung und ich merke, dass ich mich freue 5 Buchstaben zu lesen und suche Deine Nähe.
Immer wieder – unbemerkt von den anderen im Raum – der Seitenblick, die kleine dumme Zwischenbemerkung, winzige Symbole gegenseitiger Sympathie.
Und irgendwann, langsam, schleicht sich das Bewusstsein in mein  Herz, dass es kein Zufall ist und  zwischen den Zeilen wirklich etwas nur für mich Sichtbares verborgen ist.
Das erste Date –allein, bewusst und gewollt allein, nur wir beide. Schüchterne Annäherung, leises Tasten, und dann gibt es kein Halten mehr, alle Dämme brechen und eine Flut von Sinnlichkeit ergießt sich über die Tasten und die Bildschirme vom Kopf in unsere Körper und schließlich bis in unsere Herzen. Und jetzt lässt es mich nicht mehr ruhen, Stunde um Stunde suche ich dich im Netz, Sehnsucht in jeder Faser meines Körpers, wo finde ich dich in den verschlungenen Tiefen des Web?
Schmetterlinge flattern, meist leise und zart, aber immer wieder steigen sie auch zu tausenden auf und lassen das Innerste vor Liebe vibrieren
Jedes Treffen mit Dir lässt mein Herz höher schlagen, manchmal nur ein schnell gehauchtes „Ich liebe dich“ ,ein kurzer Blick, eine kleine leichte Berührung, manchmal Sternstunden erotischer Begegnung.
Alle Sinne drohen zu schwinden, wenn du mir gegenüber stehst und mich mit Worten liebkost. Lust, ein Leben lang wie ein verborgener Schatz in der Tiefe meines Ich versteckt, bahnt sich mit Macht den Weg zu Dir. Das Begehren Dich bei mir zu haben und mit allen Sinne zu erfahren wird fast unerträglich.
Sehnsucht bis an die Schmerzgrenze und eine unendliche warme Liebe zu Dir - Cyberlove

Jule im Herbst 2002